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Quartierzeitung Langdorf

Verständnist geweckt und Vorurteile abgebaut

Verständnist geweckt und Vorurteile abgebaut

Unter tatkräftiger Mithilfe von Eltern ist vergangene Woche in der Schulanlage Langdorf eine einzigartige und vielfältige Erlebnis-Projektwoche durchgeführt worden.

ALOIS SCHWAGER

Frauenfeld – „Fünf Tage, sieben Eltern und 15 Lehrer als Projektleiter, 20 mitwirkende Lehrer und 35 mitwirkende Eltern ergeben zusammen 270 zufriedene Kinder.“ Mit diesen Worten eröffnete Schulleiter Lorenz Odermatt den Dankeschön-Apéro für sämtliche Mitwirkende einer denkwürdigen Projektwoche in der Schulanlage. Das Mitmachen von Eltern bewirkte nach Odermatt ein Zweifaches: Die teilnehmenden Eltern erhielten einen ganz neuen Einblick und Zugang zur Schule und die Auswahl für die Schülerinnen und Schüler wurde dadurch grösser, spannender und vielfältiger. Die reinen Eltern-Projekte hiessen „Drache“, „Tierische Tage“, „Bits(li)“, „Parlez-vous français“, „Selber backen ist Trumpf“, „Experimente“ und „Generationenbrücke“. Dabei ging es um den Bau von chinesischen Drachen, den Umgang mit Haustieren, namentlich mit Ponys und Pferden, den Computer und dessen Möglichkeiten besser kennen zu lernen, auf spielerische Art den Zugang zu einer neuen Sprache zu finden, 45 verschiedene süsse und salzige Gebäcke herzustelle, Experimente zu den Elementen Luft, Feuer, Wasser und Erde zu machen und das Zusammenleben mit älteren Menschen kennen zu lernen und mit ihnen zusammen etwas gemeinsam zu gestalten.
Das Feedback der Erlebnis-Woche fiel gemäss Odermatt durchwegs gut aus.
Die Generationenbrücke
Bei dem vom technischen Leiter der Friedau, Andi Frick, vorgeschlagenen und von ihm geleiteten Projekt Generationenbrücke haben Bewohner der Friedau, dem Zuhause für ältere Menschen, zusammen mit Langdorfer Schülern zwei Skulpturen aus Holz angefertigt, die aus je drei Figuren bestehen. Die eine Skulptur wurde auf dem Schulhausareal und die andere im Park der Friedau aufgestellt. Je ein Friedau-Bewohner und ein Schüler bildeten ein Team und fertigten eine Figur an. Patricia Engeler vom Malatelier Vreni Kauth, welche die Friedau-Bewohner beim Malen betreut, begleitete das Projekt künstlerisch mit Tipps und Hinweisen.
Bevor mit der Arbeit begonnen wurde, galt es, sich kennen zu lernen und Vorurteile abzubauen. Die betagten Friedau-Künstler befürchteten, auf vorlaute freche Jungendliche und diese wiederum auf sechs griesgrämige alte Leute zu treffen. Beide Seiten mussten ihre Ansichten revidieren. Die Jungen begegneten den Älteren mit Respekt und Zurückhaltung und diese wiederum erwiesen sich als jung gebliebene Betagte. Die Schüler bedachten die Erlebnisse der Projektwoche mit Eigenschaftswörtern wie „schön, geil und läss“. Am meisten gefreut hat sie, dass sie das Projekt in der Friedau, also ausserhalb der Schule realisieren durften. „Was Ihr in ganz kurzer Zeit geleistet habt, ist echt stark“, kommentierte Friedau-Leiter Markus Christen die Projektarbeit anlässlich der Einweihung der Skulpturen. Nach Projektleiter Frick konnten mit dem Projekt Generationenbrücke Vorurteile abgebaut, Verständnis füreinander geweckt, Freude bereitet und erst noch etwas Bleibendes geschaffen werden. Das gleiche Fazit zog übrigens Schulleiter Lorenz Odermatt für die gesamte Erlebnis-Projektwoche im Schulhaus Langdorf.